Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ab Oktober beginnt eine der spannendsten Phasen des Jahres 2023. Zum einen werden am 11. Oktober die Forderungen der Gewerkschaften festgelegt und zum anderen am 26. Oktober die Verhandlungen des Tarifvertrags der Länder (TV-L) in Berlin eröffnet. Von diesen Verhandlungen hängen bundesweit die Entgelte von ca. 1,2 Millionen Tarifbeschäftigten sowie indirekt die Besoldung von über 2 Millionen Beamtinnen und Beamten sowie Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfängern ab. In Berlin sind ca. 300.000 Tarifbeschäftigte und 100.000 Beamte zzgl. Versorgungsempfänger betroffen.

Gerade in Zeiten von sinkenden Bewerberzahlen bei Ausbildung und Studium im öffentlichen Dienst, von Personalabwanderung in die Privatwirtschaft oder zu Bundesbehörden und von Verrentung geburtenstarker Jahrgänge ist eine angemessene, gerechte und motivierende Gehaltszahlung ein Muss, um das verbliebene Personal zu halten und zukünftiges Personal zu werben.

Tariferhöhungen sind jedoch leider keine Selbstverständlichkeit und müssen immer wieder hart verhandelt und erkämpft werden. Demonstrationen sind ein Hilfsmittel, die Berechtigung der Forderungen in einer großen Masse öffentlich kundzutun. Großdemonstration bedeutet, laut die vielen Betroffenen sichtbar zu machen, laut auf die Notstände im öffentlichen Dienst hinzuweisen, laut die daraus resultierenden Nachteile für die Bevölkerung zu verkünden, also laut die Forderungen zu unterstützen.

Wenn dies alles nicht wirkt, dann bleibt nur noch der Streik, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen. Sei es als befristeter Warnstreik oder als unbefristeter Streik. Auch hier ist die große Anzahl der Teilnehmenden und Unterstützenden von größter Wichtigkeit. Tarifbeschäftigte Gewerkschaftsmitglieder der DSTG werden dabei finanziell unterstützt.

Es ist schließlich im Interesse aller – Arbeitgebende, Beschäftigte und Bevölkerung – mit einem wertschätzenden Tarifvertrag den öffentlichen Dienst am Laufen und konkurrenzfähig zu halten.

Es rentiert sich, sich für eine angemessene Bezahlung einzusetzen. Und, liebe Kolleginnen und Kollegen, vergesst nicht: Gemeinsam sind wir stark. Zeigen wir Präsenz!

Liebe Grüße

Ihre Harriet Schleyer